Atari ST Benutzung
Inbetriebnahme
Die ST-Serie hat das Betriebssystem im ROM (abgesehen von den allerersten Einzelmodellen).
Die Geräte brauchen also keine Bootdiskette. Allerdings sucht das Gerät nach
einer Diskette im Laufwerk A:. Hier kann und sollte man sogar eine leere Diskette
einlegen, am besten eine Single Density mit 720 KB.
Hat das Gerät eine externe Festplatte und soll das Gerät von dort booten,
muß die Festplatte zuerst eingeschaltet werden. Man wartet bis die Platte
hochgefahren ist und schaltet erst dann das Hauptgerät ein.
Beim Atari Mega STE wartet das Gerät selbst auf das Hochfahren der Platte,
läßt dieser aber derart viel Zeit, dass man vermutet, der Rechner sei
defekt. Durch Drücken der Leertaste wird die Warteperiode abgebrochen.
Dateien
Dateinamen sind durch das FAT-Filesystem an die Namenskonventionen des MS-DOS
gebunden, also 8 Zeichen, ein Punkt und 3 Zeichen Extension. Die Extension
beschreibt die Art der Datei.
TOS-Programme verwenden eine zeichenorientierte Oberfläche.
Die Schnittstelle zum System ist das GEMDOS. Hier findet sich ein grundlegend
vergleichbarer Umfang wie bei MS-DOS.
GEM-Anwendungen: APP und PRG
Ressourcen: RSC
Accessories: ACC
Alle Dateien mit der Endung ACC auf der Hauptebene werden als Accessories
gestartet.
AUTO-Ordner
Programme im Auto-Ordner werden in der Reihenfolge abgearbeitet,
wie sie im Verzeichnis stehen. Das ist meist die Reihenfolge, in der
sie hineinkopiert wurden. Das Problem ist, dass man sich auf dem Atari
meist die Dateien alphabetisch anzeigen lässt.
Zum Zeitpunkt der Abarbeitung des AUTO-Ordners ist das GEM noch nicht
voll aktiv. Es können aus dem Ordner heraus also keine Programme
gestartet werden, die mit GEM arbeiten, sondern nur
TOS-Programme.
Betriebssystem
GEMDOS und XBIOS
VDI und AES
GDOS
So wie unter Windows oder beim Mac ein Drucker am Betriebssystem angemeldet
wird und nicht jede Anwendung ihren eigenen Treiber besitzt, ist das auch
auf dem Atari ST vorgesehen. Dazu dient das GDOS. Leider passte es wohl
nicht mehr ins ROM und wurde auf Diskette separat ausgeliefert.
Diese ersten Versionen gaben aber dem GDOS einen schlechten Ruf. Es war langsam,
brauchte lange zum Laden und verbrauchte den damals wertvollen Hauptspeicher.
Ergebnis war, dass wenige Anwender es installierten und Programmierer daraufhin
ihre eigenen Treiber schrieben.
Inzwischen sind die GDOS-Implementationen schnell und zuverlässig und
ermöglichen eine leichten Zugriff auf grafische Peripherie, wenn es
die Programme zulassen.
Datentransfer
Diskettenaustausch mit dem PC
Atari verwendet durchgehend das FAT-Filesystem, das auch der PC benutzt.
Allerdings stehen in der Bootspur ein paar Werte, die den PC dazu bringen,
eine Atari-Diskette abzulehnen. Ab TOS-Version 1.4 ist dieses Problem
beseitigt. In jedem Fall kann ein Atari eine 720KB-PC-Diskette lesen und bearbeiten.
Nur neuere Geräte haben ein 1,4 MB-Diskettenlaufwerk, mit dem auch gängige
HD-Disketten gelesen werden können.
Serielle Schnittstelle
Hardwaremässig fällt schon auf, dass Pin 6 nicht belegt ist.
In den meisten Fällen bereitet dies aber kein Problem.