Diese Geräte wurden lange fast baugleich verkauft.
Der Werbespruch seinerzeit war "Power without the price". Mit 3000 DM war das Gerät in dieser Ausstattung tatsächlich preiswert. Es kam mit 512 KB bzw. kurze Zeit später mit 1 MB RAM, einer 3,5" Diskettenstation und einem guten schwarz-weißen Monitor. Sowohl ein PC als auch ein Mac kosteten erheblich mehr. Nur geringfügig teurer war der Amiga von Commodore.
Viele Anwender von Apple ][ und Commodore 64 wechselten beim Aufstieg in die 16-Bit-Welt zum Atari ST.
Bei Musikern war das Gerät lange Zeit der Standard. Durch die eingebaute MIDI-Schnittstelle ergab sich schnell eine Vielzahl von Programmen, mit denen man Synthesizer u.ä. steuern konnte. Da das Gerät auch keinen Lüfter hatte, wenn es ohne Festplatte betrieben wurde, war es unhörbar.
In den Büros konnte sich der Atari ST nicht durchsetzen. Zu sehr war der Name Atari mit Spielkonsolen verhaftet. Dagegen galt der PC als "Industrie-Standard". Auch die grafische Oberfläche und das 3,5" Laufwerk waren etwas suspekt.
Wie fast alle Personal Computer seiner Zeit war auch der Atari eine Single-Tasking Maschine. Sie besaß eine recht einfach zu handhabende grafische Oberfläche. Das System war recht stabil und lief flott. Der 70 Hz Monitor war seinerzeit ergonomisch erstklassig, die Anbindung einer Festplatte problemlos. Als Drucker konnte jedes marktgängige System verwendet werden. Es gab allerdings einen Laserdrucker von Atari, der per DMA betrieben wurde und direkt auf den ST zugeschnitten war. Ein Netzwerkanschluß war nicht vorgesehen und wurde auch von Atari nie angegangen. Einige Fremdhersteller versuchten sich auf diesem Gebiet, es blieb aber bei Einzellösungen.
Der 1040 ST beseitigte den Kabelsalat. Die Diskettenstation und die Netzteile waren in das grösser gewordene Tastaturgehäuse gewandert. Technisch brachte er sonst nichst Neues.
Der Mega ST bekam eine separate Tastatur, einen Bus-Steckplatz und eine batteriegepufferte Uhr. Das Gehäuse war von der Grundfläche fast quadratisch und recht flach. Im gleichen Format wurden nun auch die Festplatten geliefert, so daß man sie stapeln konnte.
Der 1040 STE war ein aufgebohrter 1040 ST. Die Farbfähigkeit nahm zu und vor allem wurden endlich als Speicher SIMM-Module eingebaut.
Der TT war der erste Atari, der mit einem 68030 ausgestattet war. Es war eine SCSI-Festplatte eingebaut und es gab einen VME-Bus-Anschluß. Das Gehäuse war länglich mit einer angedeuteten Bodenplatte. Aus diesem Grund wurde es auch "Butterdose" genannt. Der Speicher konnte über 4 MB ausgebaut werden. Die späteren TTs hatten auch HD-Disketten mit 1,4 MB.
Der Mega STE erhielt das Gehäuse vom TT, hatte aber nur einen 68000. Die interne Platte hatte ca. 40 MB und war per SCSI angeschlossen. Nach wie vor hatte der Mega STE den ACSI-Anschluß, über den die normale Atari-Peripherie angeschlossen wurde. Ein externer SCSI-Anschluß war allerdings nicht vorhanden. Es gab einen VME-Anschluß, dafür war der Mega-ST-Bus verschwunden. Der Mega STE hatte zwei serielle Schnittstellen, einen Video- und einen Stereo-Audio-Ausgang. Ein LAN-Port, der den gleichen Stecker wie AppleTalk benutzt, kam dazu. Auch etwas schneller war der Mega STE geworden. Der Takt des Prozessors wurde nun auf 16 MHz getaktet, konnte aber in den 8 MHz-Modus zurückgeschaltet werden.
Der Falcon wurde von Atari als "das erste Multimedia System für den Privatgebrauch" (Originalton Atari) positioniert. Er war eines der ersten Geräte, um Harddiskrecording zu realisieren. Der Falcon besaß zwei weitere Joystick-Anschlüsse, einen Mikrophon- und einen Kopfhöreranschluß und eine DSP-Buchse. Er hatte wie der TT einen 68030 eingebaut, befand sich aber in einem Gehäuse wie der 1040 ST und war nicht so schnell wie der TT. Der ASCI-Port war einem externen SCSI-Anschluß gewichen. Der Falcon besitzt ebenfalls den LAN-Adapter, aber wieder nur einen seriellen Anschluß Auch einen VME-Steckplatz gab es nicht.
Nachdem die Firma Atari keine neuen Modelle mehr auf den Markt brachte und sich offensichtlich aus dem Geschäft zurückzog, entstanden neue Geräte. Der bekannteste dürfte der Milan sein.
Das Betriebssystem hatte keine mitgelieferte Zeilenkommando-Schnittstelle. Als grafische Oberfläche wurde GEM von Digital Research verwendet. Diese sah dem Finder von Apple so ähnlich, daß Apple klagte und DR in den späteren Versionen erhebliche Einschränkungen einbauen mußte. Da diese Versionen im Atari nie verwendet wurden, war die ST-Serie davon nicht betroffen.
Wie die frühen Macintoshs war der Atari als Singletaskingsystem ausgelegt. Auch die oben liegende Menüleiste und die Accessories waren deutliche Anleihen beim Mac. Es gab später ein ressourcenintensives MultiTOS, das von Atari geliefert wurde und einen schlankeren Ansatz, der sogar auf den 68000er STs Multitasking ermöglichte.
Im GEM war auch ein Modul zur hardwareunabhängigen Grafikausgabe vorgesehen, das GDOS. Leider paßte es nicht ins ROM und so wurde es kostenlos auf Diskette mitgeliefert. Da es zusätzlich auch noch sehr langsam war, wurde es von den wenigsten Atari-Benutzern installiert. Die Anwendungsprogramme lieferten daraufhin ihre eigenen Druckertreiber.
Standardmäßige Schnittstellen für Netzwerke gab es nicht, obwohl
Mega STE, TT und Falcon mit einer LAN-Schnittstelle ausgestattet waren.
Peripherie
Monitore
Laserdrucker
SLM 80? und SLM 605. Die Geräte wurden durch den ACSI-Anschluss am Atari betrieben.
Sie besassen keinen eigenen Speicher oder eigene Intelligenz, sondern waren quasi das Druckwerk
pur. Der Rechner bereitete das Druckbild vor und schob es direkt in das Druckwerk.
Festplatten
Diskettenlaufwerke
Links
Computer-Oldies |